top of page

Create Your First Project

Start adding your projects to your portfolio. Click on "Manage Projects" to get started

Still broken

Datum

August 2021

Als ich Still Broken gemalt habe, fühlte es sich so an, als würde etwas in mir unbedingt auf die Leinwand gelangen wollen. Dieses Gefühl, nach aussen hin funktionieren zu müssen und innerlich trotzdem an etwas Zerbrechlichem festzuhalten. Ein Moment, in dem man weitergeht, während ein Teil in einem stehen bleibt, weil er sich nicht reparieren lässt.

Während des Malens habe ich oft an diese merkwürdige Stille gedacht, die entsteht, wenn etwas wehtut und man keine Worte dafür findet. Ein Schweigen, das fast lauter ist als jede Emotion. Es war, als würde ich mich selbst beobachten, während ich versuche, stark zu wirken, obwohl etwas in mir verrutscht, verletzt oder aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die Farben und Formen wurden für mich zu einer Sprache, die ich erst im nachhinein verstanden habe. Das Bild wurde zu einem Spiegel, in dem ich mich nicht klar erkenne, aber spüre, dass er etwas Wahres zeigt. Dieses Gefühl, dass man weiterlebt, weiteratmet, weiter funktioniert und trotzdem Risse trägt, die niemand bemerkt oder bemerken soll.

Still Broken ist für mich kein Hilferuf, sondern ein leises Eingeständnis: Es ist in Ordnung, beschädigt zu sein. Brüche gehören zu mir, ohne dass sie mich vollständig bestimmen. Beim Malen hat es sich angefühlt, als dürfte ich diesen Zustand endlich akzeptieren. Nicht dramatisch, nicht hoffnungslos, sondern ehrlich.

Es war ein Moment, in dem ich Frieden mit mir selbst geschlossen habe:
Ich bin noch hier.
Immer noch ich.
Aber eben still broken.

bottom of page